Lehramt studiert und nun im Referendariat
Lehramt studiert und nun im Referendariat
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Zuletzt geändert von Mondlicht am 16. November 2014 14:54, insgesamt 4-mal geändert.
- Roland Pauli
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Re: Lehramt studiert und nun im Referendariat
Hallo Mondlicht,Mondlicht hat geschrieben: Vll gibt es hier sogar stotternde Lehrer, oder andere aus Sprechberufen? Politiker, Fluglotsen, die viel reden oder am Hörer sitzen?Würde mich freuen, wenn ihr Kontakt zu mir aufnehmen würdet
vielen Dank für dein offenes und ausführliches Statement.
Als Tennislehrer und als Seminarleiter für Ropana komme ich seit vielen Jahren mit meiner bescheidenen Restsymptomatik sehr gut zurecht. Ich weise nur auf das Phänomen Stottern hin, wenn es Sinn macht oder ich fühle, dass meine Schüler oder Seminarteilnehmer das jetzt wirklich interessieren könnte. Auch bei den Fortbildungen, die ich halte, komme ich mit lebhaften Diskussionen sehr gut zurecht. Ich traue dir das für deine lehramtliche Zukunft auch zu. Schließlich scheinst du ja keine so schwere Symptomatik zu haben wie ich früher.
Siehe: http://www.ropana.de/hoerproben.htm und klicke auf: Roland Pauli - früheres Sprechen, 1997 (DSL 4:22 Min).
Wir können gerne einmal telefonieren, wenn du willst.
Herzliche Grüße
Roland
Tel. 09131-601561
Re: Lehramt studiert und nun im Referendariat
Hallo Mondlicht,
Ich finde es sehr gut, dass Du diesen Deinen Bericht hier reingesetzt hast. Ich denke, dass viele andere Stotterer aus solchen Berichten Hoffnung und Orientierung schöpfen. ...
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Der vollständige Inhalt dieses Beitrages ist ab jetzt nur noch unter http://www.stottern-verstehen.de verfügbar.
Ich finde es sehr gut, dass Du diesen Deinen Bericht hier reingesetzt hast. Ich denke, dass viele andere Stotterer aus solchen Berichten Hoffnung und Orientierung schöpfen. ...
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Zuletzt geändert von paul.dest am 4. Dezember 2016 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
http://stottern-verstehen.de
- PetraS
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Re: Lehramt studiert und nun im Referendariat
Liebes Mondlicht,
ich glaube ich bin die, die sich mit meinem Sprechberuf am meisten aus dem Fenster gehängt hat - ich arbeite als Dolmetscherin und stelle jetzt mehr denn je fest, wie viel von meinem Stottern doch noch übrig ist und wie sehr es mich manchmal auch im Beruf einschränkt.
Ich habe mich zu dem Beruf entschieden in einer Zeit, als ich glaubte, dass mir alles einfach so zufliegt. Und das war, nachdem ich einen radikalen Sinneswandel meinem Stottern gegenüber erlebt habe, vorgelebt durch einen Stotterer, der konstruktiv mit seinem Stottern umging.
Ich habe zuvor auch immer nur tabuisiert, habe Tricks und Verrenkungen angewandt, um nur nicht als Stotterer aufzufallen. Das war auf Dauer extrem anstrengend, vor allem weil es für mich das Schlimmste war, wenn mir jemand direkt ins Gesicht sagte: "du stotterst".
Ich habe mir früher auch nie vorstellen können, dass ich in einem Gerichtssaal mal den Mund aufmachen könnte. Heute ist ein Gerichtssaal für mich Routine.
Ich habe einfach keine Angst mehr vor meinem Stottern und ich könnte es jederzeit jedem gegenüber zugeben. Und ich tue dies auch, es ist also nicht reine Theorie.
Das liegt aber sicher auch daran, dass die anderen Qualitäten - das Beherrschen exotischer Sprachen - mir so viel Anerkennung einbringen, dass das Stottern zur Nebensache wird. Ich kann es nunmal weder abstellen, noch leugnen.
Als Dozentin und Lehrerin habe ich auch jahrelang gearbeitet. Dabei habe ich genau das unterrichtet, was ich halt gut kann: Türkisch und Kurdisch.
Da ich gerade erst meine Nichte während ihres Referendariats (Deutsch / Sport) begleitet habe, weil sie während der Zeit bei mir wohnte, weiß ich, wie belastend die Situation während der UB etc. sein kann.
Ich rate dir daher, bei passender Gelegenheit - insbesondere vor Kollegen und Vorgesetzten - das Thema Stottern anzusprechen und ganz offen zu sagen, welche Ängste du hast. Ich habe solche Situationen niemals anders als befreiend erlebt.
In dem Sinne...
Gruß
Petra
ich glaube ich bin die, die sich mit meinem Sprechberuf am meisten aus dem Fenster gehängt hat - ich arbeite als Dolmetscherin und stelle jetzt mehr denn je fest, wie viel von meinem Stottern doch noch übrig ist und wie sehr es mich manchmal auch im Beruf einschränkt.
Ich habe mich zu dem Beruf entschieden in einer Zeit, als ich glaubte, dass mir alles einfach so zufliegt. Und das war, nachdem ich einen radikalen Sinneswandel meinem Stottern gegenüber erlebt habe, vorgelebt durch einen Stotterer, der konstruktiv mit seinem Stottern umging.
Ich habe zuvor auch immer nur tabuisiert, habe Tricks und Verrenkungen angewandt, um nur nicht als Stotterer aufzufallen. Das war auf Dauer extrem anstrengend, vor allem weil es für mich das Schlimmste war, wenn mir jemand direkt ins Gesicht sagte: "du stotterst".
Ich habe mir früher auch nie vorstellen können, dass ich in einem Gerichtssaal mal den Mund aufmachen könnte. Heute ist ein Gerichtssaal für mich Routine.
Ich habe einfach keine Angst mehr vor meinem Stottern und ich könnte es jederzeit jedem gegenüber zugeben. Und ich tue dies auch, es ist also nicht reine Theorie.
Das liegt aber sicher auch daran, dass die anderen Qualitäten - das Beherrschen exotischer Sprachen - mir so viel Anerkennung einbringen, dass das Stottern zur Nebensache wird. Ich kann es nunmal weder abstellen, noch leugnen.
Als Dozentin und Lehrerin habe ich auch jahrelang gearbeitet. Dabei habe ich genau das unterrichtet, was ich halt gut kann: Türkisch und Kurdisch.
Da ich gerade erst meine Nichte während ihres Referendariats (Deutsch / Sport) begleitet habe, weil sie während der Zeit bei mir wohnte, weiß ich, wie belastend die Situation während der UB etc. sein kann.
Ich rate dir daher, bei passender Gelegenheit - insbesondere vor Kollegen und Vorgesetzten - das Thema Stottern anzusprechen und ganz offen zu sagen, welche Ängste du hast. Ich habe solche Situationen niemals anders als befreiend erlebt.
In dem Sinne...
Gruß
Petra
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