Hallo,
Ich bin neu im Forum und habe schon einige Stunden die letzten Wochen hier im Forum mit Lesen verbracht. Aktuell bin ich in einem befristeten Arbeitsverhältnis und muss mir allmählich einen neuen Job suchen, da das Unternehmen der Stellenabbau plagt. Nun wurde ich schon zu mehreren Bewerbungsgesprächen eingeladen und durchkämpfte auch schon zahlreiche "finale Duelle" bei welchem die Wahl zwischen dem anderen Bewerber und mir stand. Leider war zwei mal/indirekt wohl noch öfter, auch der Grund der Nervosität, des nicht flüssigen Sprechens oder wie auch immer sie es nannten. Nun stehe ich im Kontakt zum Betriebsrat, durch welchen ich schon einen sehr tollen Platz leider nicht bekam, aber welcher dennoch naaaatürlich helfen will im Thema Stottern. Der BR empfohl mir den Behindertenausweis zu beantragen. Na super, 10% gab's beim ersten Versuch, mittlerweile stehe ich bei 20% und kann die 30% nicht rechtfertigen, da ich aktuell keine Therapie besuche/keine aktuellen Zeugnisse der Behinderung erbringen kann. (Die letzte war im Jahr 2011 bei der KasslerStotterTherapie).
Kennt ihr Tipps und Tricks, hört sich blöd an: Was sind eure Erfahrungen und Vorschläge an die 30% Behinderung ran zu kommen..?... Es geht leider um meine berufliche Zukunft und ich hätte nie gedacht, dass mein Stottern mal so ein Problem werden würde, obwohl ich es gut meistere flüssig zu sprechen, allerdings mein Trick: die Betonung, es gelegentlich verrät.
Stottern, Job, Behinderung
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- Torsten
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Re: Stottern, Job, Behinderung
Hallo whoschristopher,
willkommen im Forum! Es gibt in der BVSS ein Projekt „Stottern und Beruf“. Es werden sowohl Seminare angeboten – z.B. zum Verhalten bei Bewerbungen – als auch kostenlose persönliche Beratung, siehe hier. Die Kontaktdaten für die Beratung sind ganz unten auf der verlinkten Seite.
Viele Grüße,
Torsten
willkommen im Forum! Es gibt in der BVSS ein Projekt „Stottern und Beruf“. Es werden sowohl Seminare angeboten – z.B. zum Verhalten bei Bewerbungen – als auch kostenlose persönliche Beratung, siehe hier. Die Kontaktdaten für die Beratung sind ganz unten auf der verlinkten Seite.
Und wenn du noch mal zu einem Arzt gehst und dir das Stottern bescheinigen lässt? Aber vielleicht ist es nützlicher, den potentiellen Arbeitgeber über Stottern aufzuklären – darüber, dass es nichts mit intellektueller oder psychischer Beeinträchtigung zu tun hat?whoschristopher hat geschrieben:Der BR empfohl mir den Behindertenausweis zu beantragen. Na super, 10% gab's beim ersten Versuch, mittlerweile stehe ich bei 20% und kann die 30% nicht rechtfertigen, da ich aktuell keine Therapie besuche/keine aktuellen Zeugnisse der Behinderung erbringen kann.
Viele Grüße,
Torsten
www.stottertheorie.de
Re: Stottern, Job, Behinderung
Hallo Whochristopher, eine Stelle nicht zu bekommen bzw. Zweiter Sieger in einem Auswahlverfahren zu werden, kann ja mehrere Gründe haben. Inwiefern dein Stottern dabei relevant ist, hängt sicherlich auch vom zukünftigen Aufgabengebiet und von der Einschätzung deines Gegenübers ab.
Eine Variante könnte ja vielleicht sein, dass du mal darüber nachdenkst, ob sich aufgrund deines Stottern auch Stärken bei dir entwickelt haben. Im Berufsleben ist bspw. die persönliche Resilience wichtig. Und meine Erfahrung ist, dass gerade Menschen die "Herausforderungen" lösen müssen oder mussten, da sehr stark sind.
Vielleicht haben sich bei dir Stärken entwickelt, die du im Zusammenhang mit deinem Stottern anbringen kannst und du dadurch aus deinem Nachteil einen Vorteil machen kannst.
Eine Variante könnte ja vielleicht sein, dass du mal darüber nachdenkst, ob sich aufgrund deines Stottern auch Stärken bei dir entwickelt haben. Im Berufsleben ist bspw. die persönliche Resilience wichtig. Und meine Erfahrung ist, dass gerade Menschen die "Herausforderungen" lösen müssen oder mussten, da sehr stark sind.
Vielleicht haben sich bei dir Stärken entwickelt, die du im Zusammenhang mit deinem Stottern anbringen kannst und du dadurch aus deinem Nachteil einen Vorteil machen kannst.
- PetraS
- nicht mehr wegzudenken
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Re: Stottern, Job, Behinderung
Hallo Whoschristopher,
leider kann man durch Schreiben ja nicht feststellen, wie die Symptomatik von jemandem ist, der stottert.
Daher meine Frage, besonders bezogen auf folgende Aussage...
Oder hast du dich durchgetrickst und gehofft, dass sie dein Stottern nicht bemerken?
Selbstverständlich kommt es auch immer auf die Stelle an, auf die man sich bewirbt, aber ein ehrlicher Stotterer, der vorab sagt:
"Ich möchte Sie gleich zu Anfang darüber informieren, dass ich stottere..."
Ein Stotterer, der offensiv mit seinem Problem umgeht, erntet dafür
Anstatt die lapidare Tatsache offenzulegen, dass du stotterst, sinnieren die Leute darüber nach, dass du nervös, unsicher, schlecht vorbereitet etc. bist.
Dies dürfte viel eher ein Grund sein, aussortiert zu werden, als dass du ehrlich und offensiv damit umgehst, dass du stotterst.
Ich möchte dir nichts unterstellen, aber aus deinem Text kann ich nicht genau herauslesen, ob du das Stottern nun nur vor dem Betriebsrat beim Namen genannt hast oder auch vor dem potentiellen Arbeitgeber.
Gruß
Petra
leider kann man durch Schreiben ja nicht feststellen, wie die Symptomatik von jemandem ist, der stottert.
Daher meine Frage, besonders bezogen auf folgende Aussage...
Hast du überhaupt schon im Bewerbungsgespräch ANGESPROCHEN, dass du stotterst?whoschristopher hat geschrieben:... und ich hätte nie gedacht, dass mein Stottern mal so ein Problem werden würde, obwohl ich es gut meistere flüssig zu sprechen, allerdings mein Trick: die Betonung, es gelegentlich verrät.
Oder hast du dich durchgetrickst und gehofft, dass sie dein Stottern nicht bemerken?
Selbstverständlich kommt es auch immer auf die Stelle an, auf die man sich bewirbt, aber ein ehrlicher Stotterer, der vorab sagt:
"Ich möchte Sie gleich zu Anfang darüber informieren, dass ich stottere..."
Ein Stotterer, der offensiv mit seinem Problem umgeht, erntet dafür
- meistens eher Anerkennung und wird
- nicht falsch eingeschätzt.
Anstatt die lapidare Tatsache offenzulegen, dass du stotterst, sinnieren die Leute darüber nach, dass du nervös, unsicher, schlecht vorbereitet etc. bist.
Dies dürfte viel eher ein Grund sein, aussortiert zu werden, als dass du ehrlich und offensiv damit umgehst, dass du stotterst.
Ich möchte dir nichts unterstellen, aber aus deinem Text kann ich nicht genau herauslesen, ob du das Stottern nun nur vor dem Betriebsrat beim Namen genannt hast oder auch vor dem potentiellen Arbeitgeber.
Gruß
Petra
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